4.4. Biotoptypenkartierung in Görzke

Verwendete Materialien und Kartierungsmethodik

Der Hauptbestandteil unserer Arbeit in Görzke war es, eine Biotoptypenkartierung durchzuführen, durch die wir uns einen Überblick über die dörfliche Vegetation von Görzke verschaffen wollten. Als Kartierungsgrundlage dienten die topographischen Karten TK 0906 – 243 Görzke Ost und TK 0906 – 234 Görzke West im Maßstab 1:10.000, die wir für unsere Zwecke auf 1:5.000 vergrößerten, sowie ein Infrarot – Luftbild von Görzke aus dem Jahre 1992.Für die Kartierung wurde ein eigener Karteirungsschlüssel erstellt (siehe Anhang), der speziell auf die Biotopstrukturen im dörflichen Bereich abgestimmt war. Grundlage für diesen Schlüssel bildeten die Kartierungsanleitungen der Länder Brandenburg (LUA Brandenburg 1995) und Niedersachsen (Drachenfels 1994). Folgende Biotoptypen wurden von der Projektgruppe ergänzt:

 

3.4 -trockene, nährstoffarme Rasenflächen

3.7 -ausdauernde Hochstaudenfluren und Ruderalfluren trockener, nährstoffarmer Standorte

3.9 -intensiv gepflegte, artenarme Rasenflächen

6.1 -intensiv gepflegter Park

6.2 -alter Landschaftspark

6.4 -traditioneller Bauerngarten

6.5 -Obst- und Gemüsegarten

6.6 -neuzeitlicher Ziergarten

Die Beschreibung der ergänzten Biotoptypen befindet sich im Anhang. Für die Erhebung im Gelände wurde ein spezieller Kartierungsbogen entwickelt, der sich ebenfalls im Anhang befindet.

 

Vorgehensweise im Gelände

Als Kartierungsgebiet wählten wir den Ortsbereich von Görzke, ohne die beiden Ortsteile Börneke und Dangelsdorf.

Zunächst wurde das Kartierungsgebiet in vier Teilgebiete gegliedert, die dann von je drei bis vier Personen kartiert wurden. Die Kartierung wurde selektiv durchgeführt, was bedeutet, daß nur naturschutzrelevante Biotope kartiert wurden und solche, die für unser Projektthema („Lebensraum Dorf ”) von Bedeutung sind. Außerdem wurden nur diejenigen Biotope aufgenommen, die eingesehen werden konnten bzw. zugänglich waren. Dies hat zur Folge, daß auf den beiliegenden Karten einige „weiße Flecken ” zu sehen sind.

Zu Beginn der Kartierung wurden die aufzunehmenden Biotope auf eine Mindestgröße von 0,25 ha festgesetzt, damit diese später auch in der Karte darstellbar sind. Allerdings zeigte sich während der Kartierung, daß hin und wieder auch kleinere Biotope aufgenommen werden mußten, wenn sie von großer, naturschutzfachlicher Bedeutung waren.

Nach der genauen Verortung der Biotope in der topographischen Karte wurden im Erhebungsbogen die Lage und eine kurze Beschreibung des Biotops textlich festgehalten. Der wohl umfangreichste und zeitaufwendigste Arbeitsschritt war nun, die Flora des Biotops zu erkennen und in den Bogen aufzunehmen. Wenn Arten der Fauna zu erkennen waren, wurden auch diese im Bogen festgehalten. Danach wurde ermittelt, wie das Biotop genutzt wird, welche Beeinträchtigungen vorliegen, welche Strukturelemente sich auf dem Gelände befinden (sprich Schuppen, Holzhaufen etc.) und welche markanten Gehölze das Biotop kennzeichnen. Zuletzt wurde anhand des Kartierungsschlüssels der jeweilige Biotoptyp bestimmt und ebenfalls auf dem Bogen eingetragen.

 

Nutzungen

Für jedes Biotop haben wir die spezielle Nutzung ermittelt, da diese sich entscheidend auf die Ausprägung der Biotoptypen auswirkt. Dabei erfaßten wir zunächst Viehhaltung, Geflügelhaltung, Gemüseanbau, Obstanbau, Landwirtschaftsbetriebe, Mahd und Abstellflächen, wobei unter Mahd auch Rasenflächen aufgenommen wurden (d.h. es erfolgte keine Differenzierung zwischen häufiger und seltener Mahdfrequenz).

Diese Nutzungen werden in beiliegender Karte dargestellt. Die Darstellung der Nutzungen erfolgt biotopbezogen, auch wenn eine bestimmte Nutzung nur auf einem Teil davon stattfand. Bei mehreren Nutzungen auf einem Gebiet wurden die jeweiligen Farben in Streifen angeordnet.

Insgesamt kann man erkennen, daß in Görzke viel Obst und Gemüse angebaut wird, viele Bewohner sich Vieh oder Geflügel halten und auch gern ihre Wiesen/Rasen mähen. Einige Flächen werden als Abstellflächen genutzt, und nur wenige Menschen betreiben noch eigene Landwirtschaft. Dies zeigt, daß zwar noch eine Reihe dorftypischer Nutzungen vorhanden sind, jedoch eine langsame Verstädterung des Ortes stattfindet.

Da unser Blick vor allem auf die naturschutzrelevanten Nutzungen gerichtet war, erscheinen die weiteren Nutzungsformen unter dem Punkt „Sonstiges“. Dies waren folgende: Wein (Fassadenanbau), Vorgarten, Blumenbeete, Gärtnerei, Baumschule, Getreideanbau, Bienenweide, Fischzucht, Spielplatz, Schulhof, Erholung, Schießplatz, Ziegelei, Parkplätze, Begehung/Befahrung und Müllcontainer.

 

Beeinträchtigungen der Biotope in Görzke

Die wichtigsten Beeinträchtigungen werden in beiliegender Karte dargestellt. (zur Darstellung vgl. „Nutzungen“)

Auf der Karte ist zu erkennen, daß sich die Beeinträchtigungen der Biotope vor allem im östlichen Teil Görzkes konzentrieren. Außerdem sind es besonders die Biotope an den Randlagen des Ortes, die durch Beeinträchtigungen gestört sind.

Am häufigsten tritt in Görzke das Problem der Anpflanzung dorfuntypischer Gehölze auf, welches auf der Karte mit grüner Farbe gekennzeichnet ist. Es ist verständlich, daß diese Beeinträchtigung vor allem in den Ziergärten der Bewohner und auf öffentlichen Anlagen zu erkennen ist, wo Koniferen, Rhododendron und andere für den dörflichen Raum unpassende Ziergehölze angepflanzt wurden.

Hiermit hängt auch die zweite bedeutende Beeinträchtigung der Biotope zusammen, die intensive Pflege. Auch dieses Problem tritt vor allem in den Gärten auf, häufig auch in Verbindung mit dorfuntypischen Gehölzen. Dies hat zur Folge, daß typische Dorfpflanzen in Görzke und sicherlich auch in anderen brandenburgischen Dörfern mehr und mehr verdrängt werden.

Ebenfalls in Görzke zu erkennen sind die Probleme der Versiegelung und Verbauung. Immer mehr Biotope werden als Bauland genutzt oder auf andere Art und Weise versiegelt, was natürlich ebenfalls zu einer Gefährdung der typischen Dorfvegetation führt und den natürlichen Boden ‑ und Wasserhaushalt belastet. Allerdings sind diese Probleme in Görzke zur Zeit noch von einer eher untergeordneter Bedeutung, es ist aber anzunehmen, daß diese Art von Beeinträchtigungen in der Zukunft weiter zunehmen wird.

In noch geringerer Zahl aufgetreten ist das Problem, daß in den Biotopen gar keine besondere Nutzung erkennbar war. Diese Biotope waren oft mit Müll und Schrott verschmutzt. Es ist zu befürchten, daß einige dorftypische Gebäude, die langsam verfallen, bei ausbleibender Nutzung dem Abriß preisgegeben sind. Auf den Feuchtwiesen hat die Nutzungsaufgabe, also das Unterlassen der Mahd, eine starke Veränderung des Lebensraumes zur Folge.

Daneben wurden in einzelnen Biotopen weitere mehr oder minder bedeutende Belastungen vorgefunden, die unter dem Sammelbegriff „Sonstige“ vermerkt wurden. Sie wurden nicht in der Karte dargestellt. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Intensivbeweidung, Trittbelastung (durch Ziegen), starke Eutrophierung (eines Teiches), das Ablagern von Schrott, Schutt, Sand, Autoreifen, Kanistern oder Müll, zu dichte Pflanzung, Verdichtung oder das Ausbessern von Kopfsteinpflaster mit Asphalt.

 

Strukturelemente

Zusätzlich zur Nutzung und Beeinträchtigung der Biotope nahmen wir im Erhebungsbogen auch einzelne Strukturelemente auf, da sie wesentlich zum jeweiligen Erscheinungsbild beitragen und den dörflichen Charakter mitbestimmen. Außerdem stellen sie häufig wichtige Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen dar.

Dabei erfaßten wir Mistlagerstätten (12mal), Holzstapel (23mal), Zäune (42mal), Mauern (14mal), Lesesteinhaufen (7mal), Schuppen/Scheunen (32mal) und unversiegelte Höfe (9mal). Richtige Misthaufen gibt es wegen fehlender Landwirtschaft nur noch selten, daher wurden auch Komposthaufen mit aufgenommen, die Lebensräume für ähnliche Tiere und Pflanzen sein können.

Unter „Sonstiges“ wurde je einmal festgehalten:

Kleiner Tümpel, künstlicher Teich, Uferbefestigung, Steg am Bach, Wassergraben, Hecke, Nisthilfe für Störche, Strohballen, Totholz, Steinhaufen, Sandhaufen, Trampelpfad, Wäschestange, Fahrradunterstand, Grabsteine, Denkmal, Gewächshaus, Schienen, alte Fabrik und Schrott.

Im folgenden Abschnitt werden die in Görzke aufgenommenen Biotoptypen aufgeführt, ihre jeweiligen Besonderheiten und charakteristischen Pflanzenarten aufgeführt. Bei der Auflistung der Flora wird bei seltenen Arten in Klammern die Gefährdung (nach Benkert und Klemm 1993) angeführt (z.B. RL 3 = gefährdet). Es sei darauf hingewiesen, daß eine allgemeine Beschreibung der untersuchten Biotoptypen sich in der Kartieranleitung der Länder Brandenburg und Niedersachsen, sowie in dem Text „Die Lebensräume im Dorf mit ihren typischen Pflanzen und Pflanzengesellschaften“, befinden.

 

1 Fließgewässer

1.1 Quellbereiche

1.2 Bäche

1.3 Gräben

Das einzige Fließgewässer in Görzke ist die Buckau. Sie berührt den Rand der Ortslage und wird durch Wiesen, Röhricht und Erlenbruchwälder begleitet. Sie besitzt zahlreiche Quellzuflüsse (Sickerquellen). Aufgrund ihrer Lage außerhalb des Ortes und ihrer schlechten Zugänglichkeit wurde die Buckau nicht im Rahmen der terrestrischen Kartierung erfaßt.

 

2 Standgewässer

2.1 Tümpel (natürlich)/ Kleingewässer

Natürliche Standgewässer sind in Görzke nicht vertreten.

2.2 Teiche (künstlich)

Es wurden drei künstlich angelegte Teiche kartiert, welche durch unterschiedliche Nutzung und Pflege geprägt sind. Es werden dort Fische bzw. Enten und Gänse gezüchtet und die Art der Pflege reicht von intensiv bis sehr ungepflegt. Bei der Ufergestaltung wurden vorwiegend dorfuntypische Gehölze verwendet und zwei der Teiche sind durch das Geflügel stark eutrophiert.

Gehölze: Salix, Populus, Alnus glutinosa, Aesculus hippocastanum, Rhododendron hirsutum

Flora: Lemna, Iris pseudacorus, Nymphaea, Urtica dioica, Plantago major, Plantago lanceolata, Aegopodium podagraria, Ranunculus acris, Veronica, Lamium album und Anthriscus sylvestris.

 

3 Gras- und Staudenfluren 

3. 1 Feuchtwiesen und Feuchtweiden

Dieser Biotoptyp wurde sechsmal in Görzke erhoben, vor allem am nordwestlichen Ortsrand (hinter dem Burgwall, nördlich der Kirche, westlich des großen Dorfteiches) und auf dem Gärtnereigelände nördlich der Weinbergstraße. Es handelt sich hierbei um feuchte Wiesen und Weiden, die teilweise sehr sumpfig und von z.T. quelligen Gräben durchzogen sind. Vor allem die Wiesen am nordwestlichen Ortsrand sind sehr artenreich und stellen einen Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzen dar. Typisch für feuchte Standorte an Wiesenrändern ist die Pestwurzflur, die wir auch am nordwestlichen Ortsrand von Görzke gefunden haben. Manchmal gibt es am Rand Erlen‑ und Schilfbestände, vor allem dort, wo die Mahd eingestellt wurde. Die größte Beeinträchtigung dieser Biotope besteht also in der Nutzungsaufgabe. Teilweise kann man auch die Nutzung zur Viehhaltung (Ziegen, Pferde) als Beeinträchtigung aufführen, da es hier zu Trittbelastungen kommt. Auf dem Gärtnereigelände wurden einige dorfuntypische Gehölze (Koniferen) angepflanzt, außerdem ist hier Verbauung ein Problem.

Es gibt nur wenige Strukturelemente: einige Zäune, einen Lesesteinhaufen bei der Gärtnerei und einen kleinen Steg auf der Pferdekoppel.

Gehölze:

Neben zahlreichen Erlen (Alnus glutinosa) auch andere Gehölze wie Syringa vulgaris, Sambucus nigra, Fraxinus excelsior, Quercus robur, Cerasus und Salix

Flora: Achilla millefolium, Aegopodium podagraria, Angelica sylvestris, Anthriscus sylvestris, Artemisia vulgaris, Avenula pubescens (RL 3), Bromus tectorum, Capsella bursa-pastoris, Cardmine pratensis, Cirsium oleraceum, Carex acuta, Cerastium arvense, Chelidonium majus, Cirsium arvense, Crepis paludosa (RL 3), Equisetum arvense, Equisetum palustre, Filipendula ulmaria, Galium aparine, Geranium molle, Glyceria maxima, Hypericum perforatum, Lamium album, Lamium purpureum, Lychnis flos-cuculi (RL 3), Matricaria discoidea, Cardamine amara, Petasites hybrides, Phragmites australis, Poa annua, Ranunculus acris, Ranunculus auricomus (RL 3), Ranunculus repens, Rumex acetosa, Sisymbrium officinale, Sparganium emersum, Stellaria media, Taraxacum officinale, Trifolium pratense, Trifolium repens, Tussilago farfara, Urtica dioica, Valeriana dioica (RL 3), Veronica chamaedrys, Vicia sepium

Fauna: Kohlweißlinge, Star, Bachstelze, Rohrweihe, Zilpzalp

 

3. 2 Frischwiesen und Frischweiden

Im Kartiergebiet kommt der Biotoptyp „Frischwiesen und –weiden“ insgesamt sechsmal vor. Es handelt sich meist um Wiesen, die teilweise auch aus Ackerbrachen hervorgegangen sind. Gekennzeichnet sind sie durch viele Gräser und vereinzelte Hochstauden. Einer der Biotope hat sich auf einem ehemaligen Landwirtschaftshof entwickelt, der zur Zeit nur als Abstellfläche genutzt wird. Die wichtigste Beeinträchtigung dieser Biotope besteht in der drohenden Nutzungsaufgabe. Einige der Wiesen werden zwar noch gemäht, doch scheint das immer seltener zu geschehen, was langfristig gesehen wahrscheinlich zu einem Artenrückgang führen dürfte.

Die Biotope sind relativ reich an Strukturelementen: es gibt mehrere Schuppen und Scheunen, teilweise unversiegelte Höfe, Holzstapel und Totholz; auf der Wiese am nördlichen Ortsrand wurde eine Nisthilfe für Störche angelegt.

Gehölze: Pyrus, Salix, Cytisus scoparius

Flora: Achillea millefolium, Aegopodium podagraria, Arrhenatherum elatius, Atriplex hortensis, Cirsium arvense, Elytrigia repens, Epilobium angustifolium, Equisetum arvense, Galium mollugo, Glechoma hederacea, Hypericum perforatum, Lolium multiflorum, Matricaria discoidea, Platago lanceolata, Poa pratensis, Ranunculus acris, Rumex acetosa, Rumex acetosella, Tanacetum vulgare, Taraxacum officinale, Trifolium pratense, Trifolium repens, Urtica dioica, Veronica arvensis, Vicia villosa

 

3.3 Sandtrockenrasen

Dieser Biotoptyp ist an zwei Stellen in Görzke zu finden, westlich am östlichen Sportplatzes und nördlich der Bahnschienen. Das Biotop nördlich der Schienen hat eine Tendenz zur Frischwiese und ist im nordwestlichen Bereich etwas trockener, das andere Biotop weist eine leichte Hanglage auf. Bei beiden Biotopen ist keine besondere Nutzung erkennbar, wenn man von der Aufschüttung von Sand absieht.

Gehölze: Besonders Obstbäume (Malus, Cerasus, Pyrus), alte Fliedergebüsche (Syringa vulgaris) und Salix

Flora: Arrhenatherum elatius, Artemisia vulgaris, Dactylus glomerata, Euphorbia cyparissias, Festuca brevipila, Hypericum perforatum, Platago lanceolata, Ranunculus bulbosus, Saxifraga granulata, Trifolium campestre, Urtica dioica, Corynephorus canescens, Jasione martana, Helichoysum arenarium, Spergula marisonii

 

3.4 Rasenflächen trockener, nährstoffarmer Standorte

Im Kartiergebiet wurde dieser Biotoptyp nur am Kriegerdenkmal gefunden. Der Bereich ist von mehreren großen alten Bäumen umstanden, es sind vor allem Linden und eine Eiche. Als Beeinträchtigungen sind die intensive Pflege und die teilweise Versiegelung zu nennen. Ein Strukturelement ist neben dem Denkmal das Gebäude der Schmiede (Schuppen/Scheune).

Gehölze: Quercus robur, Tilia-Hybriden

Flora: Capsella bursa-pastoris, Plantago major, Ranunculus acris, Stellaria media, Taraxacum officinale, Trifolium repens

 

3. 6 Ausdauernde Hochstaudenfluren frischer und nährstoffreicher Standorte

Der Biotoptyp kommt in Görzke an insgesamt sieben Stellen vor, zum Beispiel an Wegrändern, auf alten Gehöften, in Straßengräben, auf dem ehemaligen Betriebsgelände südlich der Neubauten und im inneren Burgwall. Auffällig sind die vielen Hochstauden und Süßgräser in den Biotopen.

Einige der Bereiche werden noch von landwirtschaftlichen Betrieben (Viehhaltung) genutzt, viele dienen als Abstellfläche. Daraus ergeben sich die Beeinträchtigungen, vor allem Verbauung, Versiegelung, Verdichtung und das Lagern von Müll, Kanistern und Autoreifen. Neben dem Straßengraben nahe dem Kindergarten wurden dorfuntypische Ziergehölze angepflanzt. Bei einigen Biotopen ist gar keine Nutzung zu erkennen. Die Biotope sind reich an Strukturelementen, es gibt mehrere Zäune, Mauern, Mist- und Kompostlagerstätten, Schuppen und Scheunen, verfallene Wirtschaftsgebäude, Lesesteinhaufen, Strohballen, Holzstapel und zwei unversiegelte Höfe. Auch der Gehölzbestand ist recht vielfältig.

Gehölze: Robinia pseudacacia, Betula pendula, Acer platanoides, Salix, Syringa vulgaris, außerdem viele Obstgehölze (besonders Prunus).

Flora: Achillea millefolium, Anthriscus caucalis, Anthriscus sylvestris, Artemisia vulgaris, Ballota nigra, Capsella bursa-pastoris, Cerastium arvense, Chelidonium majus, Cirsium arvense, Erodium cicutarium, Euphorbia cyparissias, Filago arvensis (RL2), Galium aparine, Geranium molle, Hypericum perforatum, Lamium album, Matricaria discoidea, Myosotis, Papaver dubium, Plantago major, Platago lanceolata, Potentilla argentea, Ranunculus acris, Secale cereale, Senecio vernalis, Stellaria media, Taraxacum officinale, Trifolium dubium, Trifolium pratense, Trifolium repens, Urtica dioica, Veronica chamaedrys, Vicia sepium, Leonurus cardiaca

Fauna: Rauchschwalben, Feldsperling, Rotschwanz, Buchfink

 

3. 7 Ausdauernde Hochstaudenfluren trockener und nährstoffarmer Standorte

Der Biotoptyp kommt dreimal vor, auf dem alten Betriebsgelände (Ziegelei) südwestlich vom Friedhof, auf den ungenutzten Bahngleisen und auf einer ungepflegten Wiese am östlichen Ortsausgang. Diese hauptsächlich von Ruderalvegetation bewachsenen Flächen werden teilweise gemäht oder als Abstellfläche genutzt. Sie sind an manchen Stellen durch Müll verschmutzt oder durch Verbauung, Versiegelung und das Abstellen von Autos beeinträchtigt.

Neben den Schienen sind als Strukturelemente ein Holzstapel, Zaun, eine Mauer und ein Lesesteinhaufen zu nennen.

Gehölze: Acer platanoides, Robinia pseudacacia, Forsythia

Flora: Artemisia campestris, Artemisia vulgaris, Artemisia absinthium, Capsella bursa-pastoris, Cerastium glutinosum, Chelidonium majus, Cirsium arvense, Euphorbia cyparissias, Filago minima (RL3), Galium verum, Geranium molle, Hieracium pilosella, Lamium album, Lotus corniculatus, Oenothera biennis, Papaver argemone, Poa annua, Potentilla argentea, Rumex acetosella, Rumex thyrsiflorus, Saponaria officinalis, Sedum acre, Senecio vernalis, Sisymbrium altissimum, Tanacetum vulgare, Trifolium campestre, Trifolium repens, Vicia angustifolia, Vicia hirsuta, Onopordum acanthium

3. 8 Säume trockenwarmer Standorte

Dieser Biotoptyp wurde nicht in Görzke gefunden.

3. 9 Intensiv gepflegte, artenarme Rasenflächen

Es gibt in Görzke fünf Biotope diesen Typs. Es handelt sich meist um häufig gemähte Rasenflächen, vor allem in der Nähe der Neubauten, nördlich des Sportplatzes und neben der Kirche. Meist werden sie gemäht, als Abstellfläche oder als Parkplatz genutzt. Die Beeinträchtigungen liegen in Versiegelung, Verbauung, Trittbelastung, intensiver Rasenpflege und im Anpflanzen dorfuntypischer Gehölze. Unter dem Kirchplatz befinden sich Kanalisationsanlagen (die eventuell zu weiteren Belastungen der Wiese führen). Es wurden relativ viele Gehölze gefunden.

Gehölze: Cerasus, Robinia pseudoacacia, Sorbus aucuparia, Quercus, Tilia, Acer platanoides, Pyrus, Acer negundo, Viburnum lantana.

Flora: Anthriscus sylvestris, Bellis perennis, Capsella bursa-pastoris, Chelidonium majus, Geranium molle, Geranium pusillum, Lolium perenne, Matricaria discoidea, Ornithogalum umbellatum, Plantago major, Platago lanceolata, Senecio vernalis, Stellaria media, Taraxacum officinale, Trifolium dubium, Trifolium pratense, Trifolium repens, Urtica dioica

Fauna: Feuerwanze

 

4 Gehölze und Baumreihen

4.1 Flächige Laubgebüsche feuchter bis nasser Standorte

Ein entsprechendes Biotop wurde in Görzke nicht kartiert.

4.2 Flächige Laubgebüsche frischer bis trockener Standorte

Dieser Biotop wurde einmal gefunden. Es ist ein Gebüsch mit dichtem Unterwuchs und Waldcharakter, das nicht genutzt und nicht gepflegt wird.

Flora: Sambucus nigra, Hedera helix, Chelidonium majus, Hypericum peforatum

Gehölze: Acer, Robinia pseudacacia, Quercus, Sambucus nigra

4.3 Feldgehölze

Vor Ort wurden an drei Stellen Feldgehölze vorgefunden. Sie lagen im Bereich des Burgwall, des ehemaligen Gutshauses und der Sportanlage, die im Schwerpunkt der Erholung dienen. Diese Feldgehölze sind spontan entstanden. Speziell am Burgwall hat sich bereits ein wertvoller Lebensraum mit alten Bäumen, Höhlenbäumen und Totholz entwickelt, der von aber für die Vogelwelt von Bedeutung ist. Dabei wird die Fläche in der Hauptsache durch Bäume und Schuppen strukturiert und in einem Fall durch Müll stark beeinflußt.

Flora: Anthriscus sylvestris, Anthriscus caucalis, Chelidonium majus, Urtica dioica, Lamium album, Lamium purpureum, Aegopodium podagraria, Tussilago farfara, Chaerophyllum temulum, Carex acutiformis, Geranium molle, Myosotis, Veronica chamaedrys, Aquilegia, Leontodon, Gahum aparine, Poaceae, Plantago major, Capsella bursa-pastoris, Trifolium pratense, Cirsium, Vicia angustifolia und Papaver

Gehölze: Quercus robur, Tilia platyphyllos, Robinia pseudoacacia, Acer pseudoplatanus, Acer platanoides, Betula pendula, Aesculus hippocastanum, Sambucus nigra, Corylus avellana, Ulmus laevis

Fauna: Buchfink, Star, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Zilpzalp, Zaunkönig, Kernbeißer, Ringeltaube, Kleiber, Kohlmeise 

4.4 Hecken und Windschutzstreifen aus heimischen Gehölzen

Es handelt sich um eine dichte Hecke mit dorfuntypischen Gehölzen am südlichen Ortsrand, die vor allem für die Ortseinbindung eine wichtige Rolle spielt. Wir haben eine Hecke vorgefunden, die nicht beeinträchtigt ist.

Gehölze: Sambucus nigra, Syringa vulgaris, Prunus

Flora: Leonurus cardiaca, Urtica dioica, Ballota nigra

4.5 Alleen und Baumreihen

In Görzke wurden zwei Alleen und eine Baumreihe kartiert. Die Alleen stehen an Pflasterstraßen. Eine Beeinträchtigung ist, außer einem Bushäuschen, nicht erkennbar. Die Baumreihe im Norden von Görzke enthält dorfuntypische Gehölze und ist außerdem durch Schutthaufen beeinträchtigt.

Flora: Matricaria discoidea, Rumex acetosella, Geranium, Cirsium arvense, Armoracia rusticana

Gehölze: Tilia, Prunus, Quercus, Betula, Pinus, Sambucus nigra, Pseudotsuga menziesii, Thuja

4.6 Alte Solitärbäume und Baumgruppen

Diesen Biotoptyp wurde in Görzke dreimal kartiert, es sind jeweils zwei oder drei Bäume, die bis zu 200 Jahre alt sind. An der Kirche handelt es sich um 3 alte Sommerlinden. Sie werden beeinträchtigt durch Verdichtung, Nutzung als Stellplätze oder zu enge Pflanzung und besitzen zum Teil viel Totholz.

4.7 Kopfbäume und Kopfbaumreihen

Die einzige Kopfbaumreihe befindet sich an der Weinbergstraße. Dort wachsen auf einer Straßenseite 9 Linden, die durch intensive Pflege der Baumscheiben beeinträchtigt sind.

Flora: Geranium, Elytrigia repens, Chenopodium album

4.8 Alte Obstbestände (Streuobstwiesen)

Es wurden fünf Streuobstwiesen kartiert, von denen eine vermutlich nicht mehr gemäht wird. Sie sind am Ortsrand von Görzke gelegen und stellen einen typischen Lebensraum im Übergang zur umgebenden Landschaft dar. Auf zwei Wiesen wachsen dorfuntypische Gehölze. Beeinträchtigungen stellen Schrott- und Schuttablagerungen, sowie die intensive Beweidung mit Schafen dar. Zwei der Gebiete werden gemäht. Als zusätzliche Strukturelemente wurden mehrere Zäune, Holzstapel und Lauben aufgenommen.

Gehölze: Malus, Pyrus, Prunus, Cerasus, Syringa vulgaris, Sambucus nigra, Rhus typhina, Mahonia aquifolium

Flora: Arthemisia vulgaris, Achillea milledium, Vicia, Euphorbia, Lamium album, Lamium purpureum, Leontodon, Ranunculus bulbosus, Ranunculus acris, Cirsium arvense, Lunaria annua, Saxifraga granulata, Chenopodium album, Papaver, Urtica dioica, Chelidonium majus, Fumaria officinalis  

5 Äcker und Grabeland

5.1 Äcker und Ackerbrachen

Im Kartierungsgebiet sind nur zwei bewirtschaftete Ackerflächen und eine Ackerbrache vorhanden. Die beiden bewirtschafteten Ackerflächen werden für den Getreideanbau genutzt. Außer einem kleinen Gehölzbestand an der Brache, weisen alle Flächen keine zusätzlichen Strukturelemente auf.

Flora: Papaver argemone, Centaurea cyanus, Vicia angustifolia, Capsella bursa-pastoris, Erodium cicutarium, Viola tricolor, Cirsium arvense, Plantago lanceolata, Artemisia vulgaris, Geranium, Galium aparine, Hypericum, Achillea millefolium, Euphorbia cyparissias, Lamium album, Urtica dioica, Myosotis, Viola arvensis, Thlaspi arvense, Vallerianella locusta, Valerianella carinata (RL2)

Gehölze: Prunus, Betula, Robinia

Fauna: Kuckuck, Feldlerche, Maulwurf, Ringeltaube

5.2 Grabeland

Das Grabeland ist ebenfalls nicht sehr zahlreich vertreten. Die Flächen werden hauptsächlich für den Obst- und Gemüseanbau genutzt, man findet aber auch etwas Getreideanbau und Wiesennutzung. Bei einer Fläche handelt es sich wahrscheinlich um einen kleineren Landwirtschaftsbetrieb im Nebenerwerb. Holzstapel auf einigen der Flächen, eine kleine Mistlagerstätte sowie eine Umzäunung sind die einzigen zusätzlichen Strukturelemente. Beim Gehölzbestand handelt es sich um verschiedene heimische Obstsorten. Sämtliche Flächen weisen keine nennenswerten Beeinträchtigungen auf.

Flora: Cirsium arvense, Lamium purpureum, Lamium album, Stellaria media, Capsella bursa-pastoris, Veronica chamaedrys, Veronica arvensis, Erodium cicutarium, Elymus repens, Achillea millefolium, Lupinus polyphyllos, Plantago lanceolata, Papaver rhoeas, Equisetum arvense, Centaurea cyanus, Viola tricolor, Atriplex, Alopecurus pratensis, Hieracium pilosella

 

6 Grünflächen

6.1 Parkanlagen intensiv gepflegt

Je nach Art der Nutzung ist der Boden oft zu mehr als einem Drittel versiegelt. Die Nutzung dient meistens der Erholung und bietet Sitzgelegenheiten, überwiegend in Form von Bänken. In den vier Parkanlagen, die in Görzke kartiert wurden, wurden artenarme und dorfuntypische Strukturen, in Form von Ziergehölzen, gefunden.

Gehölze: Koniferen, Robinia pseudoacacia, Acer platanoides, Quercus, Corylus, Rotdorn, Syringa vulgaris

Flora: Anthriscus caucalis, Ballota nigra, Filago arvensis (RL2), Geranium molle, Leontodon, Plantago major, Polygonum aviculare, Rumex acetosella, Trifolium repens, Viburnum opulus, Vinca minor

6.2 Parkanlagen extensiv gepflegt

Extensiv gepflegte Parkanlagen wurden in Görzke nicht gefunden.

6.3 Friedhöfe

Der Friedhof von Görzke, der gleichzeitig das einzige Biotop dieser Art in Görzke ist, besteht aus einer Friedhofsmauer, einer Leichenhalle und dem Friedhofsgelände selbst. Er ist sehr stark strukturiert und bildet durch die Abwechslung von Freiflächen, Gehölzbeständen und Gräbern die unterschiedlichsten floristischen Nischen aus. Auffallend ist hier die hohe Konzentration an nicht heimischen und Pflanzen und Zierpflanzen.

Gehölze: Quercus, Picea, Fraxinus, Tilia

Flora: Aegopodium podagraria, Capsella bursa-pastoris, Cerastium arvense, Leontodon, Plantago major, Trifolium repens            

Fauna: Elster, Buchfinken, Meisen, Eidechsen

6.4 Traditionelle Bauerngärten

In Görzke konnten noch traditionelle Bauerngärten aufgefunden werden. Sie sind charakterisiert durch eine Vielfalt alter Bauerngartenpflanzen wie Rittersporn, Pfingstrose, ... . Typisch ist das kleinräumige Nebeneinander von Zierpflanzen, Gemüse- und Obstanbau. Zum Teil wurden in neuerer Zeit auch dorfuntypische Gehölze wie Koniferen angepflanzt oder Rasenflächen angelegt. In allen der sechs kartierten Bauerngärten kann man eine starke Nutzung im Bereich Obst- und Gemüseanbau erkennen. In sehr geringer Zahl wird auch Viehhaltung betrieben. Elemente wie Schuppen, alte Holzzäune und Lesesteinhaufen sind fast immer vorhanden.

Gehölze: Malus, Pyrus, Prunus

Flora: Achillea millefolium, Arctium minus, Bellis perennis, Geranium molle, Lamium album, Leontodon, Lolium perenne, Papaver, Plantago major, Ranunculus acris, Rumex acetosella, Sambucus nigra, Trifolium repens, Viburnum opulus, Viola arvensis

6.5 Obst- und Gemüsegärten

Der am häufigsten vertretene Gartentyp ist in Görzke der Obst- und Gemüsegarten. Sie sind geprägt durch Obstbäume und Sträucher, Gemüse- und Kräuterbeete und unterliegen meist einer intensiven Pflege. Oft bestehen Mischformen aus all diesen Möglichkeiten. In den meisten der 26 aufgenommenen Obst- und Gemüsegärten gibt es kleine Vorgärten oder Seitenstreifen mit Blumenrabatten und kleinere intensiv gepflegte Rasenstücke. Dennoch wurden in den Kartierungsbögen auch Mahd, Geflügelhaltung und die Nutzung durch Abstellflächen aufgenommen. Aufgrund der intensiven Pflege existiert nur ein geringeres Aufkommen von Spontanvegetation.

Gehölze: Malus, Pyrus, Prunus, Cerasus, Abies, Fagus sylvatica, Pinus, Acer campestre, Rhus typhina, Ligustrum vulgare, Hippophae rhamnoides, Sambucus nigra, Viburnum opulus

Flora: Achillea millefolium, Aegopodium podagraria, Anthriscus caucalis, Anthriscus sylvestris, Arrhenatherum elatius, Atriplex, Ballota nigra, Bellis perennis, Bromus tectorum, Calystegia sepium, Centaurea cyanus, Cerastium arvense, Chelidonium majus, Cirsium arvense, Elytrigia repens, Equisetum arvense, Galium aparine, Galium mollugo, Humulus lupulus, Lactuca serriola, Lamium album, Lamium purpureum, Leonurus cardiaca, Lolium perenne, Matricaria discoideaPapaver rhoeas, Plantago lanceolata, Plantago major, Poa annua, Ranunculus acris, Ranunculus repens, Rumex crispus, Stellaria media, Trifolium dubium, Trifolium pratense, Trifolium repens, Urtica pilulifera, Urtica dioica

Kulturpflanzen: Allium schoenoprasum, Aquilegia vulgaris, Borago officinalis, Digitalis purpwea, Fragaria x ananassa, Iris, Leucanthemum vulgare, Lupinus, , Paeonia officinalis, Petroselinum crispum, Rubus fruticosus

Fauna: Habicht, Hornisse, Grünfink, Hänfling, Kohlmeise, Feldsperling, Blaumeise, Gartenbaumläufer, Star

6.6 Neuzeitliche Ziergärten

Die 16 gefundenen neuzeitlichen Ziergärten sind Gärten, die meist bei neu angelegten Siedlungen angetroffen werden konnten. Sie erweisen sich meist als Anlagen ohne große Altbaumbestände. Der Aufbau der Gärten ist stark von der Nutzungsvielfalt abhängig. Es werden oft nicht heimische Pflanzen zur Zierde eingesetzt. Oft kann man zwischen Vorgarten, die eine Repräsentationsfunktion besitzen, und den Flächen hinter dem Haus, die als Gemüse-, Obst-, Spiel- und Liegefläche dienen, unterscheiden. Die neuzeitlichen Ziergärten werden beeinträchtigt durch eine starke Versiegelung, Verbauung, artenarme Rasenflächen, die Verwendung von dorfuntypischen Gehölzen und intensiven Pflegeeinsatz (besonders die Flächen des Zierrasens). Die Vielfalt der Spontanvegetation ist eingeschränkt.

Gehölze: Robinia pseudoacacia, Pyrus, Malus, Cerasus, Prunus, Corylus avellaria, Betula pendula, Rosa rugosa, Sambucus nigra,

Flora: Anthriscus sylvestris, Atriplex, Ballota nigra, Bellis perennis, Capsella bursa-pastoris, Cerastium arvense, Chenopodium album, Euphorbia cyparissias, Galium aparine, Geranium molle, Lamium album, Lamium amplexicaule, Lolium perenne, Myosotis, Plantago lanceolata, Plantago major, Ranunculus acris, Rumex acetosella, Sedum acre, Senecio vulgaris, Stellaria media, Trifolium dubium, Trifolium repens, Urtica divica, Veronica chamaedrys

Fauna: Hausrotschwanz, Star, Rauchschwalbe, Elster, Marder

6.7 Dorfanger

Einen Dorfanger gibt es in Görzke nicht.  

7 Mauern und Wände

Es wurden keine Biotope, die in diesen Bereich fallen, kartiert.  

8 Wege und Straßen

8.1 Unversiegelte Wege und Straßen

Görzke besitzt ein relativ reiches Netz an unbefestigten Wegen, vor allem im Norden/Nordwesten. Es sind Feld-, Sand- u. Schotterwege, die meist von wildwachsenden Staudenfluren gesäumt sind. In der Hauptsache werden die Wege von Fußgängern genutzt, z.T. aber auch von Autos befahren, da einige der Wege auch Erschließungsfunktion zu Wohngebieten besitzen. Als Strukturelemente findet man Scheunen, Zäune und teilweise Gehölzbestände. Am südlichen Teil der B107 befindet sich ein unversiegelter Hof mit alten Gebäuden (u.a. Scheune mit Holztoren) sowie Gräser ‑ u. Staudensäumen.

Gehölze: Acer, Tilia, Prunus, Sambucus nigra

Flora: Aegopodium podagraria, Matricaria discoidea, Anthriscus caucalis, Anthriscus sylvestris, Capsella bursa-pastoris, Geranium molle, Ranunculus acris, Ranunculus repens, Trifolium repens, Trifolium pratense, Urtica dioica, Urtica urens, Poa annua, Hedera helix, Veronica chamaedrys, Plantago lanceolata, Plantago major, Lamium purpureum, Lamium album, Galium aparine, Achillea millefolium, Potentilla argentea, Chelidonium majus, Rumex acetosa, Malva neglecta, Myosotis

 

8.2 Pflasterwege u. –straßen

Das befestigte Straßennetz besteht zum größten Teil aus alten Pflasterstraßen (Kopf-/Feldsteinpflaster). Der Belag der Bürgersteige reicht von unversiegelten sandigen Flächen über Pflaster mit offenen Fugen bis zu versiegelten Flächen. Scheunen aus Feldsteinen, alte Fabrikmauern sowie Zäune sind zusätzliche Strukturelemente.

Gehölze: Sambucus nigra, Rubus, Crataegus, Fagus sylvatica, Tilia

Flora: Veronica sublobata, Sagina procumbens, Spergularia rubra, Poa annua, Polygonum aviculare, Plantago major, Plantago lanceolata, Capsella bursa-pastoris, Trifolium repens, Trifolium campestre, Matricaria discoidea, Stellaria media, Centaurea cyanus, Atriplex, Urtica dioica, Cirsium arvense, Sedum acre, Lactuca serriola, Papaver argemone, Solidago, Lepidium ruderale

Fauna: Rauchschwalbe, Haussperling

Abb. 37: Kartierschlüssel für die selektive Biotoptypenkartierung in Görzke,

Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Kartieranleitung für Brandenburg (Landesumweltamt Brandenburg, 1995). Biotope, die dort nicht beschrieben sind, werden im folgenden erklärt.

 

Beschreibung ergänzter Biotoptypen für die selektive Biotoptypenkartierung Görzke

Trockene, nährstoffarme Rasenflächen

Beschreibung: Es handelt sich um häufiger im Jahr gemähte Rasenflächen, die auf sandigen, nährstoffarmen Substraten wachsen und durch die häufige Mahd ohne Düngergaben zusätzlich ausgehagert sind. Durch ihre lückige Struktur können v.a. im Frühjahr auch zahlreiche einjährige Arten vertreten sein, darüber hinaus finden sich dort Vertreter der Trockenrasen. Diese Rasenflächen sind artenreich und v.a. auf alten Friedhöfen, Dorfangern oder auch auf Privatgrundstücken vertreten.

Charakteristische Arten: Ranunculus bulbosus, Stellaria pallida, Saxifraga granulata, Potentilla argentea, Potentilla neumanniana, Erophila verna, Holosteum umbellatum, Sedum acre, Hieracium pilosella, Plantago media

 

Ausdauernde Hochstaudenfluren und Ruderalfluren trockener, nährstoffarmer Standorte

Beschreibung: Von hochwüchsigen Stauden geprägte Flächen sandiger, nährstoffarmer Standorte, die v.a. an Wegrändern oder auf gestörten, trockenen Flächen vorkommen, auch als Sukzessionsstadium auf abgeräumten Flächen oder auf Trockenrasen, die nicht mehr beweidet werden.

Charakteristische Arten: Artemisia vulgaris, Artemisia absinthium, Onopordum acanthium, Cichorium intybus, Conium maculatum, Melilotus albus, Melilotus officinalis, Verbascum spec.

Die obigen Erklärungen wurden von B. Seitz verfaßt, die Erklärungen der folgenden Biotoptypen sind dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen, Drachenfels 1994, entnommen.

Abb. 38: Erhebungsbogen für die Kartierung im Gelände

   

Abb. 39: CIR-Luftbild

 

Biotoptypen

Beeinträchtigung

Nutzung